Allgemein, Blog

SPI, AOI und AXI – kommt da noch was?

von: Olaf Römer, Geschäftsführer ATEcare Service GmbH & Co. KG, Aichach

Es ist ruhig am Markt geworden – kaum ein neues Produkt im Inspektionsbereich SPI, AOI und AXI. Jeder hat an seinen Techniken gefeilt und die Software erweitert und verbessert, aber wirkliche Neuigkeiten sind ausgeblieben. Vielleicht fehlt auch einfach nur die entsprechende öffentliche Plattform im Moment – uns zumindest fehlt der direkte Kontakt zu unseren Kunden, schon rein menschlich gesehen, sehr. Wir hoffen, es geht ihnen gut.

ATEcare arbeitet nun schon seit über 12 Jahren mit dem Partner OMRON zusammen und gemeinsam hat es sehr viele AOI, SPI und AXI Installationen gegeben. In die AOI-Welt ist die 3D-Technologie eingezogen, die CT-Technologie in den AXI-Systemen hat sich als der richtige Weg durchgesetzt – im Bereich der SPI haben wir unsere Wünsche an den Hersteller herangetragen, da wir eine gute Ausgangsbasis hatten, aber die Kunden auch nach Neuerungen gefragt haben. Weltmarktposition 2 (laut FUJI Research Report) ist ja schon mal nicht schlecht, aber es soll ja weiter gehen.
Das neue Flaggschiff im SPI-Bereich, die VP9000 wurde nunmehr vorgestellt und auch schon bei ersten Kunden, trotz der CORONA-Umstände mehrfach installiert. Wie bei jeder Neuentwicklung wird gerade von den High-End Herstellern nach noch höherer Geschwindigkeit gefragt, was natürlich mit umgesetzt worden ist. Und sicher wurde auch an eine modernere Oberfläche zur Bedienung gedacht. Die Programmierung bleibt einfach und schnell und wurde durch Hinzufügen von weiteren Schnittstellen, noch optimiert.

SPI-Verfahren

Scheinbar ist SPI nicht sehr komplex, könnte man vermuten – es tummeln sich sehr viele Anbieter aber Systeme einiger Hersteller haben sich etabliert, andere sind wieder ausgestiegen oder haben ihre Entwicklung nochmals gestartet oder verwenden gar HW anderer Hersteller. Integrationen in Drucker können hilfreich sein – die Maßstäbe der Marktführer haben sie allesamt bislang nicht erreicht. Da muss also mehr dahinterstecken. Ganz und gar kurios finden wir die Ansätze, SPI-Aufgaben an eine AOI zu delegieren – ganz anderes Licht, andere Auflösung, andere Algorithmen – also niemals eine richtige SPI.
Das verwendete und etablierte 3D-Verfahren (eine Art Streifenlicht-Methode) bringt von Haus aus schon gute und sehr genaue Höhenmessungen mit – vorausgesetzt, die Höheninformation, die ja durch ein indirektes Messverfahren über Licht der Kamera zugeführt wird, erreicht sie auch unverfälscht oder überhaupt. Und genau da liegt die Schwierigkeit. Reflexionen, Rauschen und in seltenen Fällen auch Abschattungen, machen hier einen Strich durch die Rechnung. Kunden berichten von Systemen, wo das einfache Auffinden der Paser-Marken schon problematisch ist. Dies ist nur durch eine ausgefeilte Beleuchtungstechnik möglich, sodass Störungen ausgeblendet werden können. Ich nenne nur einmal die berühmt berüchtigte weiße Leiterplatte… Der Hersteller hat das Thema mit einer Kombination von bewegter, mitgeführter Z-Achse und einem 360? Ringlicht bewerkstelligt und wirkt damit dem Rauschen und den Reflexionen entgegen. Schöne Bilder lassen sich auch ohne diese Technik erzeugen – mit Interpolationen. Diese Technik ist altbekannt und „bügelt“ diese Effekte aus dem Bildmaterial – bei immer kleiner werdender Technik äußerst fatal – dann „verschwinden“ auch die gesuchten Fehler.

Abb.: wirkungsvolle SPI-Technologie