Blog

Flying Probe Test: Warum und welches System?

Flying Probe Test im rasant wachsenden Marktgeschehen

In den letzten zehn Jahren haben sich die Flying-Probe-Testsysteme ständig weiterentwickelt und bieten nun eine so große Bandbreite an Leistungen, dass es für den Benutzer manchmal schwierig ist, die am besten geeignete Bauweise und Konfiguration zu wählen.

Die Flying-Probe-Testsysteme, die vor etwa 30 Jahren inmitten allgemeiner Skepsis, vor allem seitens der Prüfingenieure, geboren wurden, gelten heute weltweit als grundlegende und unverzichtbare Werkzeuge für die Prüfung aller Arten von elektronischen Baugruppen. Der beträchtliche Marktanteil, den die Flying-Probe-Tester im Laufe der Jahre erobert haben, ist zweifellos auf die ständige Nachfrage der Elektronikhersteller nach mehr Flexibilität und Kosteneinsparungen zurückzuführen. Sie sind stets auf der Suche nach fortschrittlichen Werkzeugen und Ausrüstungen, um die Qualität ihrer Produkte zu zertifizieren und gleichzeitig mit den verkürzten Lebenszyklen zurechtzukommen, die von einem rasanten Markt vorgegeben werden, der ständig nach Neuigkeiten verlangt.

Der erste Grund, der das Interesse an Flying-Probe-Testern geweckt hat, waren sicherlich fehlende Vorrichtungen für eine bestimmte Art von Leiterplatte, und somit die Möglichkeit, Prüfprogramme ohne die wiederkehrenden Kosten für den Bau eines speziellen Nadelbett-Adapters, der zusammen mit dem zu prüfenden Produkt entsorgt werden muss, zu erstellen.

Dies ist nach wie vor einer der größten Vorteile, die ein Flying-Probe-System gegenüber einem traditionellen In-Circuit-Nadelbett-System attraktiv macht.

Aber die „mutigen“ oder besser weitsichtigen Benutzer, die vor etwa zehn Jahren erfolgreich ein Flying-Probe-System getestet haben, erkannten nach und nach das große Potenzial und begannen, immer höhere Leistungen zu fordern. Dies veranlasste die Hersteller von Testsystemen dazu, erheblich in die Forschung und Entwicklung neuer Messmethoden, mechanischer Bewegungs- und Softwaretechnologien zu investieren, um die Flying-Probe-Tester mit neuen Funktionen auszustatten.

Diese großen technologischen Anstrengungen haben zu Ergebnissen geführt, die bis vor einigen Jahren unvorstellbar waren. Der Flying-Probe-Tester, der für einfache MDA-Tests von passiven Bauteilen verwendet wurde, wurde in eine echte multifunktionale Testplattform verwandelt, die dem Benutzer zahlreiche Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Fehlerabdeckung und Testkosten bietet.

Doch wie so oft, wenn ein Gerätetyp jahrelang entwickelt und verbessert wurde und zu einer etablierten Technologie geworden ist, wird das Angebot so breit und vielfältig, dass die Wahl für den Endbenutzer immer schwieriger wird.

Wer heute über die Anschaffung eines Flying-Probe-Testsystems nachdenkt, muss strategisch wichtige und oft nicht offensichtliche Entscheidungen bezüglich der Systemarchitektur streng nach den Testanforderungen des Kunden treffen. Um die am besten geeignete Konfiguration zu wählen, ist es wichtig, in etwa zu wissen, was und wie getestet werden soll. Oft reicht es jedoch aus, einige klare Vorstellungen zu haben, um die richtige Wahl für die beste Lösung zu treffen.
Die PILOT NEXT>Serie ist die neue Generation von Flying Probern, die es dank der hochwertigen Materialien des Gehäuses und der innovativen elektrischen Leistungen zu entdecken gilt, die ein modernes und schlankes Aussehen hat und zweifellos die vollständigste Flying-Probe-Testplattform auf dem Markt ist.
Alle PILOT NEXT> Tester sind mit der Industrial Monitoring Lösung „4.0 ready“ von Seica ausgestattet, die die Stromaufnahme, die Versorgungsspannung, die Temperatur, die Leuchtanzeigen und andere nützliche Parameter überwacht, um den korrekten Betrieb anzuzeigen, eine vorausschauende Wartung zu gewährleisten und die Systeme mit den Standards der vierten industriellen Revolution kompatibel zu machen.
Die Flying-Probe-Testsysteme PILOT NEXT> bieten eine breite Palette von Lösungen, die darauf ausgelegt sind, den Faktor „Zeit“ zu optimieren und gleichzeitig ein Höchstmaß an Testqualität zu gewährleisten.

Flying Prober H4 BT mit 12 Multifunktionsprüfköpfen mit denen bis zu 44 Punkte gleichzeitig kontaktiert werden können. Neue microwellenbasierte Messtechniken und ein VIVA Software Management ermöglichen die Parallelisierung verschiedener Testtypen.

Vorteile des Flying Probe Tests

• Keine Kosten für Adapter oder Fixtures
• Schnelle Entwicklung von Prüfprogrammen und einfache Integration von Designänderungen
• Prozessflexibilität
• Zugang zu Schaltkreisen, auch wenn keine Testpunkte vorhanden sind
• Gesteuerter Nadelkontakt, programmierbar für jede Art von Leiterplatte
• Verschiedene Testlösungen und -ansätze integriert in einem einzigen Testsystem
• Selbstüberwachte Positionierungs- und Messgenauigkeit

Der Faktor “Zeit” beim Flying Probe

Bei der Prüfung von elektronischen Baugruppen und Modulen hat der Faktor “Zeit” vielfältige Auswirkungen auf die Effizienz des Prüfprozesses. Er ist von grundlegender Bedeutung für die Bestimmung des Mehrwerts, den er für das Endprodukt bringt – was auf dem heutigen extrem wettbewerbsorientierten globalen Markt von größter Bedeutung ist.
Man denke nur an die Zeit für die Entwicklung des Testprogramms, für die Testdurchführung, für die Programmierung der digitalen Komponenten, die Bearbeitungszeit und nicht zuletzt die Zeit, die für die Reparatur von Leiterplatten benötigt wird, wenn der -2-Prozess nicht ausreichend überwacht wurde.

Betrachtet man all dies in Verbindung mit den Herausforderungen, die sich aus der immer schnelleren technologischen Entwicklung elektronischer Produkte in Bezug auf Leistung und Zykluszeiten ergeben, so wird deutlich, dass die Dimension “Zeit” ein wesentlicher Faktor in der Gleichung ist.

Angepasste Konstruktionen für unterschiedliche Flying Probe Lösungen

Die Seica PILOT NEXT Serie bietet konstruktive Lösungen, von denen jede für eine bestimmte Art von Anwendungsszenario optimiert ist:

Flying Probe Testumgebungen

Fertigung, Reparatur, Reverse Engineering, Prototyping und New Product Introduction (NPI) sind die typischen Einsatzbereiche der PILOT NEXT>.
Die Software der Seica VIP-Plattform, VIVA NEXT>, die allen Systemen der PILOT NEXT>Serie gemeinsam ist, ermöglicht einen äußerst vielfältigen Testansatz, von einfachem ICT- bis hin zum Funktionstest, von automatischen, Netz orientierten Tests bis hin zur Rekonstruktion der Daten und elektrischen Schaltplänen von älteren Leiterplatten ohne verfügbare Dokumentation.

Fertigung: Durch die Weiterentwicklung der Test-Algorithmen und -strategien in der VIVA-Software ermöglichen die PILOT NEXT-Tester schnelle und leistungsstarke Produktionstests. Die vielfältigen, integrierten Testtechnologien wie optische Inspektion, thermische Analyse, Boundary Scan, Power-on-Funktionstest und die Möglichkeit, andere Prozesse wie On-Board-Programmierung (OBP) einzubeziehen, ermöglichen es dem Benutzer, die verschiedenen Produktionsphasen zu rationalisieren und die Prozesszeit zu optimieren.

Reparatur: Es gibt verschiedene Arten von Anforderungen für die Diagnose fehlerhafter Platinen, abhängig von den Eigenschaften der Platinen selbst und des spezifischen Reparaturgrundes (Herstellungsfehler, Rückläufer von defekten Leiterplatten während des Einsatzes, usw.).

Die PILOT NEXT>Serie verfügt über ein umfangreiches Toolset, das für alle möglichen Reparaturszenarien entwickelt wurde, und die Flexibilität des Flying-Probe-Testansatzes ermöglicht es dem Benutzer, eine oder alle verfügbaren Testtechniken einzusetzen, um den Reparaturprozess und die Ergebnisse zu optimieren.

Prototyping und NPI: Durch die Nutzung der Vielseitigkeit der Hard- und Software der PILOT NEXT>Serie ist es möglich, durch die Prüfung unmittelbar Daten des Prototypen zu erhalten, wodurch Kosten und Zeit für den Bau von Vorrichtungen oder Prüfständen vermieden werden und eine maximale Fehlerabdeckung in kürzester Zeit gewährleistet wird.

Reverse Engineering (RE): Das bearbeiten von Reparaturen ist ein fester Bestandteil in der heutigen Industrie, und in einigen Bereichen wie Transport, Infrastruktur, Kommunikation und Verteidigung handelt es sich bei den eingereichten Reparaturen oft um ältere Platinen, die nicht über eine vollständige Dokumentation, Schaltpläne oder Konstruktionsdaten verfügen. Die doppelseitigen Lösungen der PILOT NEXT>Serie sind ideal für die Durchführung von Reverse-Engineering-Operationen und enthalten alle notwendigen Software-Tools, um die Rekonstruktion der elektrischen Schaltpläne und der CAD-Daten der zu reparierenden Leiterplatte zu ermöglichen. Dies erleichtert die Fehlersuche und -behebung sowie die Erstellung der für den Support älterer Produkte erforderlichen Dokumentation.

Pilot H4 ist die perfekte Kombination aus Flexibilität und hohem bis mittlerem Durchsatz. Das System verfügt über vier unabhängige Prüfköpfe, jeder mit einer Koax- oder Doppelsonde für die Bondprüfung.

Flying Probe und Industrie 4.0

Informationen und die Technologie, die für die Erfassung und Analyse von Daten benötigt werden, sind der Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung des Fertigungsprozesses, dem Herzstück des Industrie 4.0-Konzepts.

Die PILOT NEXT>Serie verfügt über alle Funktionen, die für die Einführung in jedem Industrie 4.0-Szenario erforderlich sind, und bietet die Möglichkeit, jedes eigene oder auch fremde Informationssystem einzubinden, um die gewünschten Ziele zu erreichen.

www.seica.com